Zuhören ist gerade jetzt so wichtig. Es ist eine Grundvoraussetzung für funktionierende Beziehungen. Beziehungen werden in der Isolation auf die Probe gestellt. Ev. hast du gerade vermehrt Erfahrungen mit Streit oder Missverständnissen gemacht. Ob du auf engem Raum mit vielen Menschen zusammenlebst, über virtuelle Medien mit Kollegen kommunizieren musst, viel arbeitest oder plötzlich viel Zeit hast,… . Kommunikation nimmt einen großen Stellenwert ein – im gewohnten Alltag und ganz besonders in dieser Ausnahmesituation. Ich möchte dir hier ein paar gut erforschte Basic Instrumente an die Hand geben, mit denen du Missverständnissen vorbeugen kannst und Beziehungen positiv gestalten kannst. Denn was unterscheidet glückliche Menschen von weniger glücklichen Menschen? Erfüllte zwischenmenschliche Beziehungen. (Martin Seligman)
Doch worum geht es genau?
Es geht darum Aufmerksamkeit zu schenken, um das geduldige Zuhören und sich einlassen wollen auf den Gesprächspartner. Das gehört wohl zu einer der größten Herausforderungen unserer Zeit.
Durch dieses „einlassen wollen“ auf Personen in unserem privaten und beruflichen Umfeld können Gedanken und Gefühle besser verstanden werden, Ängste wahrgenommen werden, Missverständnissen vorgebeugt werden aber auch schöne Ereignisse geteilt werden. Wir können uns emotional näherkommen.
Erst wenn wir unser Gegenüber verstehen, können wir empathisch reagieren. Erst dann können wir trösten, Nähe geben, gemeinsam lachen, Hilfestellungen anbieten, Wünsche erkennen und die dahinterliegenden Bedürfnisse verstehen.
Vorreiter auf diesem Gebiet waren unter anderem Carl Rogers und Friedemann Schulz von Thun. Sie haben uns diese wichtigen Instrumente an die Hand gegeben um aktiv zuhören zu können.
Doch wie machen wir das „richtig“?
Nonverbal bedeutet das, dass wir uns mit dem Körper unserem Gegenüber zuwenden, nichts nebenbei tun, durch Gesten, wie z.B. Nicken zeigen, dass wir mit der Aufmerksamkeit bei dem Gesprächspartner sind.
Es bedeutet auch sprachliche Mittel zu nutzen. Das Wiederholen von gehörtem, in Form von „Du meinst also, dass …?“ Ebenso, das Wiedergeben der wahrgenommenen Gefühle in Form von „Ich habe das Gefühl, dass …“. Zustimmende, aufmerksame Laute („Ach so“, „Hm“, „Ich verstehe“ …) signalisieren ebenfalls, dass der Zuhörer aktiv am Gespräch teilnimmt. Und außerdem entscheidend, den Gesprächspartner ausreden zu lassen und keine voreiligen Tipps oder Ratschläge erteilen.
Menschen haben das Bedürfnis gehört werden.
Kennst du jemanden, ohne Zuhörer? Kannst du dein Ohr verleihen?
Hast du das Bedürfnis gehört zu werden? Scheue dich nicht davor, jemanden anzurufen und Unterstützung anzunehmen.
Jedes Gespräch kann helfen!
Und wenn wir darin Vorbilder sind, werden möglicherweise auch andere Menschen ermutigt zuzuhören
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